Die aktuellen globalen Herausforderungen des Klimawandels und multipler geopolitischer Konflikte erfordern eine Dekarbonisierung und Diversifizierung der Energieversorgung. Ein Schlüsselinstrument für den Austausch zu Energie- und Klimathemen mit globalen Energieakteuren sind die Klima- und Energiepartnerschaften (KEP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE). Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH berät das BMWE hierin zum politischen Dialog mit Entwicklungs- und Schwellenländern.
Bisher standen in den Partnerschaften die Vermittlung gewonnener Erfahrungen aus der deutschen Energiewende und die Bereitstellung von Beratungs- und Unterstützungsleistungen in den Partner- bzw. Zielländern im Mittelpunkt. Die globalen Rahmenbedingungen haben sich spätestens seit dem russischen Angriff auf die Ukraine stark verändert. Deshalb hat die Versorgungssicherheit Deutschlands an Bedeutung gewonnen. Darüber hinaus sind mehr denn je Partnerschaften gefragt, die einen noch deutlicheren Win-Win-Effekt für beide Partner haben. Sie können so zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele in Deutschland und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz der global agierenden deutschen Wirtschaft und somit zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland beitragen.
Drei zentrale Säulen prägen die Zusammenarbeit mit den Partnerländern im Rahmen der KEP:
1. Dekarbonisierung: Die KEP unterstützen die globale Energiewende und tragen zur weltweiten Dekarbonisierung und zum Klimaschutz bei.
2. Klima- und Energieaußenwirtschaft: Die KEP verbessern die Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen aus Deutschland und den Partnerländern und fördern energierelevante Projekte.
3. Energieversorgungssicherheit: Die KEP stärken die Versorgungssicherheit mit dekarbonisierten Energieträgern in den Partnerländern und in Deutschland und fördern das Entstehen neuer, emissionsarmer Lieferketten.
Auf der Grundlage gemeinsam formulierter Interessen kooperiert das BMWE gegenwärtig mit 34 Partnerländern, darunter 5 Ländern Osteuropas und Zentralasiens, 17 Schwellen- und Entwicklungsländern sowie 12 Industrieländern. Die den KEP zugrundeliegenden Vereinbarungen beinhalten im Kern die Zusammenarbeit in den Bereichen Erneuerbare Energien und der Energieeffizienz, in zunehmendem Maße mit einem besonderen Fokus auf die Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff sowie Digitalisierung bzw. Schutz kritischer Infrastrukturen.
Die GIZ unterstützt das BMWE bei der Umsetzung und konzeptionellen Weiterentwicklung der Partnerschaften in 17 Entwicklungs- und Schwellenländern: der KEP mit Algerien, Brasilien, Chile, China, Indien, Marokko, Mexiko, Südafrika, Tunesien, Ukraine, Uruguay und Vietnam, der Wasserstoffpartnerschaften mit Ägypten und Namibia, der Klima- und Energiedialoge mit Argentinien und Thailand und der projektbasierten Energiekooperation mit Äthiopien. Hierfür unterhält die GIZ-Vor-Ort-Präsenzen in allen genannten Ländern (bzw. baut sie in enger Abstimmung mit dem BMWE auf) sowie in Eschborn, Bonn und Berlin.