2. Beschreibung der Leistung
Der Auftragnehmer trägt dazu bei, den regulatorischen und operativen Rahmen für die nachhaltige Nutzung von Biodiversitätsprodukten durch lokale und indigene Gemeinschaften in Schutzgebieten und angrenzenden Zonen in den Amazonas- und Küstenregionen zu verbessern.
Modulzielindikatoren: 7 lokale und indigene Gemeinschaften nutzen Ergebnisse eines Biodiversitäts-Monitorings; 1.700 Produzent*innen (70% Frauen, 25% junge Erwachsene) erzielen Zusatzeinkommen durch Verkauf von Biodiversitätsprodukten; 18 öffentliche Verwaltungseinheiten außerhalb der direkten Interventionsgebiete wenden Instrumente zur nachhaltigen Nutzung der Biodiversität an.
Arbeitspaket 1 zielt auf die Anwendung neuer Ansätze zur Förderung der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität in Schutzgebieten und deren Pufferzonen ab. Hierzu zählen Produktions- und Sammelsysteme der lokalen Bevölkerung. Gleichzeitig sollen die Einkommen durch den Einsatz guter Praktiken im Rahmen eines adaptiven Managements erhöht werden. Der Auftragnehmer wird die Nutzung einheimischer Biodiversität in diversifizierten Anbausystemen sowie durch Sammelpraktiken fördern. Dies beinhaltet die Stärkung strategischer Kompetenzen insbesondere bei Fachpersonal der Provinzregierungen, bei Mitarbeitenden des Umweltministeriums sowie bei den Beratungsdiensten der dezentralen Gebietskörperschaften auf lokaler Ebene. Geschult wird zu diversifizierten Produktionssystemen unter Berücksichtigung von Klima- und Genderaspekten. Wesentliche Maßnahmen umfassen ein strukturiertes Trainingsprogramm für 200 lokale Multiplikator*innen, den Aufbau und die institutionelle Verankerung von Schulungsangeboten, die Entwicklung und Implementierung eines Monitoringsystems für adaptives Management sowie die Förderung digitaler Werkzeuge zu Mapping, Rückverfolgbarkeit und Monitoring. Es werden mindestens neun lokale Projektinitiativen zur biodiversitätsfreundlichen Produktion unterstützt. 1000 Produzent*innen setzen auf Basis der Projektmaßnahmen adaptive Managementansätze um. Ergänzend wird ein Dienstleistungspaket für biodiversitätsbezogene Wertschöpfungsketten in Abstimmung mit den Partnerinstitutionen entwickelt.
Arbeitspaket 2 dient der Stärkung der organisatorischen, unternehmerischen und marktorientierten Fähigkeiten von Produzent*innenorganisationen. Ziel ist es, den Zugang zu Märkten und die Wertschöpfung für Biodiversitätsprodukte zu verbessern. Der Auftragnehmer begleitet Organisationen bei der Entwicklung und Umsetzung von Geschäftsmodellen. Dabei werden administrative, marketingbezogene und digitale Kompetenzen wie Buchhaltung, Qualitätsmanagement, e-Commerce und Rückverfolgbarkeit ausgebaut.
Es werden neun Geschäftspläne mit Anforderungen wie Zertifizierung, Kundendokumentation und Kommunikationsstrategien erstellt und mindestens vier dieser Pläne in marktorientierten Organisationen umgesetzt. Besondere Aufmerksamkeit gilt der gezielten Unterstützung von Frauen und jungen Erwachsenen bei der Markterschließung.
Im Fokus des Arbeitspakets 3 steht die Skalierung der nachhaltigen Nutzung einheimischer Biodiversität durch verbesserten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. Der Auftragnehmer entwickelt gemeinsam mit lokalen Partnern zehn Investitionsprojekte entlang ausgewählter Wertschöpfungsketten. Parallel dazu erfolgt eine enge Beratung von vier lokalen Finanzinstitutionen zur Anpassung ihrer Finanzprodukte für Biodiversitätsprodukten. Es werden Schulungen zu Finanzierungsmechanismen durchgeführt, die sowohl Finanzinstitutionen als auch Produzent*innenorganisationen adressieren. Dabei sollen die Bedürfnisse von Frauen, junge Erwachsene und indigene Gruppen besonders berücksichtigt werden.
Zusätzlich wird ein sogenannter "Matchmaking"-Mechanismus zwischen Finanzierungsangebot und -nachfrage aufgebaut. Die Zusammenarbeit erfolgt mit Partnern wie der französischen Entwicklungsagentur (AFD), der Interamerikanischen Entwicklungsbank sowie nationalen Institutionen.
Der Auftragnehmer ist verantwortlich für Auswahl, Vorbereitung und Steuerung des eingesetzten Fachpersonals. Die GIZ stellt Fahrzeuge und Büroräume zur Verfügung und übernimmt die laufenden Betriebskosten. Die finanzielle Steuerung sowie die Abrechnung erfolgen gemäß GIZ-Vorgaben. Das Monitoring umfasst regelmäßige Berichte zur Zielerreichung, zum Indikatorstand, zum Risikomanagement sowie zu Wirkungen innerhalb und außerhalb des Verantwortungsbereichs. Darüber hinaus liefert der Auftragnehmer Beiträge zum Berichtswesen und unterstützt den Wissenstransfer.
Der Auftragnehmer gewährleistet ein wirkungsvolles fachliches und administratives Backstopping. Dies umfasst die Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen, Qualitätssicherung der Leistungen, Prozessbegleitung, technische Beratung sowie den Austausch von Erfahrungen mit dem GIZ-Team vor Ort.
Die Vorgaben zum Datenschutz der GIZ gelten. Vor Vertragsabschluss wird eine Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung nach Art. 28 DSGVO geschlossen; technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) der AN müssen vorliegen (s. 15-AuV).
Im Rahmen der Projektumsetzung wird auf zentrale Querschnittsthemen besonderer Wert gelegt: Die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und jungen Erwachsenen wird gezielt gefördert, unterstützt durch kontinuierliche Sensibilisierungsmaßnahmen, die insbesondere Männer und die Gemeinden insgesamt einbeziehen.
Nachhaltige Produktionspraktiken sowie die Einführung von Zertifizierungen, Monitoringsystemen und verbessertem Kreditzugang für Biodiversitätsprodukte leisten einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Bestehende Konflikte werden sensibel berücksichtigt, indem Gemeinden aktiv in alle Projektphasen eingebunden und Koordinationsmechanismen unter Beteiligung aller relevanten Akteure entwickelt werden. Die Wahrung der Menschenrechte ist dabei grundlegend.
Der Auftragnehmer verpflichtet sich zur Einhaltung des GIZ-Sicherheitskonzepts und achtet auf eine ausgewogene personelle Zusammensetzung hinsichtlich Gesch